Krampfadern (Varikose, Varikosis, Varizen)

Krampfadern betreffen vor allem die hautnahen Venen am Bein und Ihre Verbindungen nach innen. Früh behandelt, verbesssern sich Venenfunktion wie Optik, und das Risiko für Komplikationen sinkt.

Was sind Krampfadern?

Krampfadern sind dauerhaft erweiterte, unregelmäßig geschlängelte Venen. Sie kommen vor allem an den Beinen vor, mitunter auch im Beckenbereich. Schon die Minimalvariante, die eigentlich harmlosen Besenreise, empfinden viele Betroffene als kosmetisch störend. Besenreiser sind kleinste erweiterte Hautvenen, die mit ihren Verästelungen violett oder blau durch die Haut schimmern. Eine Verödungsbehandlung oder eine Lasertherapie kann das Hautbild verbessern. Allergings geht es bei dem Gefäßleiden nicht nur um Schönheit: Einmal fortgeschritten, sind Krampfadern auch ein medizinisches Problem. Häufig spannen die Beine unangenehm oder schwellen im Laufe des Tage an. Es kann zu bleibenden Hautveränderungen und teilweise hartnäckigen Geschwüren kommen. Manchmal ist auch eine Venenthrombose die Ursache oder Folge.

Primäre Varikose

Die genauen Ursachen der primären Form des Krampfaderleidens sind vielfältig und nicht vollständig klar. Viele Menschen haben eine vererbte Veranlagerung zu Bindegewebs- und Venenschwäche. Häufig neigen sie dann auch zu Krampfadern. Begünstigend sind Bewegungsmangel, Übergewicht und stehende berufliche Tätigkeit. Betroffen sind deutlich mehr Frauen als Männer. Eine weitere Ursache der Varikose sind Alterungsvorgänge des Gewebes: Ähnlich wie die Festigkeit der Haut im Lauf des Lebens nachlässt, werden auch die Venen mit der Zeit schlaffer. Dies macht sich verstärkt in der zweiten Lebenshälfte bemerkbar.

Krampfadern (Varizen)

Als angeborene Störung kommen in seltenen Fällen fehlende Venenklappen vor.

Sekundäre Varikose

Liegt Krampfadern eine andere Erkrankung zugrunde, handelt es sich um eine sekundäre Varikose. Infrage kommen vor allem tiefe Beinvenenthrombosen. Normalerweise werden etwa 90% des Blutes über die tiefen und nur 10% über die oberflächlichen Venen zum Herzen zurücktransportiert. Wenn tiefe Beinvenen infolge einer Thrombosebildung verstopft sind, erhöht sich dadurch der Bluttransport über die oberflächlichen Venen. Langfristig ist deren Transportkapazität überfordert, sie erschlaffen und bilden sich zu Krampfadern um, zu einer sekundären Varikose.

Welche Beschwerden machen Krampfadern?

Anfangs kommt es zu Symptomen wie schwere, müde oder schmerzende Beine und Schwellneigung, vor allem nach langem Stehen oder Sitzen. Abends und bei warmen Temperaturen nehmen die Beschwerden zu, bessern sich aber nach Hochlagerung oder Kühlung der Beine.

Wadenkrämpfe werden zwar häufig genannt, gehören aber nicht zu den typischen Beschwerden bei Krampfadern. Sie beruhen in der Regel auf einer Fehlbelastung des Bewegungssystems.

Welche Risikofaktoren und Ursachen gibt es?

  • familiäre Veranlagerung
  • das weibliche Geschlecht und verstärkte hormonelle Einflüsse in der Schwangerschaft
  • das Lebensalter. Mit dem Alter nimmt die Tendenz zu Krampfadern zu.
  • Bewegungsmangel
  • Übergewicht
  • Stehberufe
  • einengende Kleidung
  • Angeborene Störungen der Venenklappen
  • Verschlüsse in den tiefen Beinvenen

Welche Möglichkeiten der Untersuchungen gibt es?

Eine genaue Diagnosestellung ermöglichen apparative Untersuchung, allen voran die Ultraschalluntersuchung (Sonografie). Mithilfe der sogenannten Duplexsonografie lassen sich Störungen der Blutzirkulation, unzureichend schließende Venenklappen und die Ausdehnung des Venenschadens gut darstellen.

Neben der Duplexsonograohie gibt es aber noch weitere Untersuchungen die bei einer kompletten Venendiagnostik wichtig sind:

  • digitale Photoplethysmographie (DPPG)
  • Venenverschlussplethysmographie (VVP)
  • Phlebodynamometrie (PDM)
  • Messung des arteriellen Perufsionsdruck (APD)

Welche Therapiemöglichkeiten gibt es ?

  • physikalische Therapie : Kneippanwendungen, kalte Unterschenkelgüsse, Wassertreten, viel Konservative TherapieGehen, auch barfuß , Walking und Venengymnastik.
  • Kompressionstherapie: Verschiedene Formen von Kompressionsverbänden und -strümpfen
  • Verödende (sklerosierende) Maßnahmen
  • Thermische Verfahren (Lasertherapie, Radiowellentherapie)
  • Operative Behandlungsmethoden (Krampfaderoperationen)

Wie kann ich vorbeugen?

  • Bei Veranlagerung zu Krampfadern sollte große Wärme oder Hitze gemieden werden.
  • Wechselduschen oder Kneippsche Wassergüsse verbessern die Blutzirkulation. Hochlegen der Beine verhindert schmerzhaftes Anschwellen.
  • Ausdauersportarten (Walken, Joggen, Schwimmen, Radfahren, Tanzen, Aerobic) beugen Krampfadern durch Kräftigung der Muskelpumpen vor.
  • Von Sportarten wie Tennis, Badminton, Bodybuilding ist eher abzuraten, da diese längere Steh- und kurze schnelle Bewegungsphasen beinhaltein. ABER: Irgendeine sportliche Betätigung ist besser als gar keine.
  • Ungünstig sind langes Stehen oder Sitzen, das Tragen von engen Schuhen mit hohen Absätzen und beengender Kleidung, gerade auch auf Reisen. Barfußgehen kräftigt hingegen die Fußmuskeln.
  • Rauch- und Alkoholverzicht